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Wie sich Einmischung und Solidarität auszahlen

Wie sich Einmischung und Solidarität auszahlen

PEAK-Spendenpartner beim Spiel gegen Kiel ist die V.I.P.eers aus Darmstadt-Kranichstein.

Im Darmstädter Stadtteil Kranichstein kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Bewohnern und Jugendlichen. Klassische Jugend- und Sozialarbeit wirkt nur eingeschränkt. Deswegen schlägt das Projekt V.I.P.eers vor mehr als 15 Jahren erfolgreich einen neuen Weg ein. Für die Arbeit der V.I.P.eers wird mit der PEAK-Spendenaktion beim Heimspiel des SV Darmstadt 98 gegen Holstein Kiel gesammelt.

Lange galt Kranichstein mit seinen zahlreichen Hochhäusern am Stadtrand von Darmstadt als Problemviertel. Ein Grund waren zahlreiche Konflikte zwischen Anwohnerinnen und Anwohnern auf der einen Seite und Jugendlichen auf der anderen Seite. Doch das hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Dazu hat auch die Arbeit des Projekts V.I.P.eers beigetragen. Der Ausdruck setzt sich zusammen aus V.I.P. (deutsch: eine sehr wichtige Person) und „Peer" (deutsch: Gleichaltriger, Ebenbürtiger).

„Street credibility" – Projekt setzt auf junge Menschen aus dem Stadtviertel

Bei den V.I.P.eers handelt es sich um ein Projekt der sogenannten aufsuchenden Jugendarbeit. Gerade in Problemvierteln erreichen Sozialpädagogen oder erwachsene Streetworker die Jugendlichen oft nur schwer. Deswegen stützt sich V.I.P.eers zentral auf die Mitarbeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Stadtteil. Diese sind dort verwurzelt und können so leichter vertrauensvolle Kontakte und tragfähige Beziehungen zu den Zielgruppen aufbauen, weil sie bei diesen eine höhere Glaubwürdigkeit (englisch: "street credibility") genießen.

Die Kranichsteiner V.I.P.eers, die in Trainings auf ihre Kommunikations- und Moderationsaufgabe vorbereitet werden, dienen als "Kommunikations-Brücken" zwischen den Parteien. Unterstützt werden sie dabei unter anderem vom pädagogischen Projektleiter Andreas Krauß und dem Stadtteilpolizisten. Das Ökumenische Kinder- und Jugendhaus ist die Zentrale für Organisation und Koordination, aber auch Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger sowie interessierte Jugendliche.

Begonnen hat alles im Jahr 2004 mit Mitteln der Martin Brackelsberg Stiftung. Seit 2006 wird das Projekt aus Haushaltsmitteln der Wissenschaftsstadt Darmstadt finanziert. 2005 wurden die Kranichsteiner V.I.P.eers aus 150 Bewerbungen als eines von 13 Projekten für innovative Jugendarbeit durch die Europäische Kommission ausgewählt und mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Weitere Preise und Auszeichnungen folgten.

Spenden für Workshops zur europapolitischen Bildung 

Mit dem Geld aus der PEAK-Spendenaktion will man bei den V.I.P.eers an Projekte zur europapolitischen Bildung für Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien anknüpfen und dazu entsprechende Workshops anbieten. Mögliche Themen sind „Gute Beziehungen und Teamgeist", „Vorbild und Verführung in Zeiten von Fake News" oder auch Fahrten zu Gedenkstätten.

„Ohne unser Angebot haben die Kinder und Jugendlichen unserer Zielgruppe oftmals keinen Zugang zu solchen Bildungsmöglichkeiten, vor allem aus finanziellen Gründen", sagt Projektleiter Krauß. „Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass gerade hier großer Nachholbedarf besteht und ein besseres Verständnis automatisch auch zu einem friedlicheren Miteinander führt. Gerade im Feld von Politik und Gesellschaft wollen wir Jugendlichen mit niederschwelligen Methoden nahebringen, dass Einmischung und Solidarität sich nicht nur vor Ort auszahlen, sondern diejenigen Grundhaltungen darstellen, welche ein friedvolles Europa erst ermöglichen."

Positive Bilanz gegen Kiel

Gesammelt wird beim Heimspiel des SV Darmstadt 98 gegen den Holstein Kiel (Samstag, 2. April, Anstoß 13.30 Uhr). Es ist das zehnte Aufeinandertreffen der beiden Teams in der 2. Bundesliga. Die Bilanz für die Lilien ist mit drei Siegen, vier Unentschieden und zwei Niederlagen knapp positiv.

In den Darmstädter Reihen stehen in Fabian Schnellhardt, Mathias Honsak und Aaron Seydel drei Spieler mit Kieler Vergangenheit. Dazu kommt noch der Sportliche Leiter Carsten Wehlmann. Bei den Norddeutschen steht ein gebürtiger Darmstädter im Kader: Marco Komenda (25) durchlief die Jugend bei den Lilien. In der Spielzeit 2014/15 war er sogar ein Jahr lang ein sogenannter Local Player, ohne jedoch bei den Profis unter Trainer Dirk Schuster zum Einsatz zu kommen.


PEAK ruft zur Spende auf! Unterstützen Sie am 2.04.2022 beim Spiel gegen Holstein Kiel, die V.I.P.eers

Spendenkonto:
Evangelische Regionalverwaltung Starkenburg-Ost
IBAN: DE 46 5085 0150 0002 0078 00
BIC: HELADEF1DAS
Verwendungszweck: 1015.112005

Weitere Informationen:
Internet: https://jugendarbeit-in-europa.de/rope2016/index.php/v-i-p-eers
http://www.s-oekumenische.de/

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